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Aug. 13, 2019 | 12:20 Uhr

Bei Fortnite hat die eSport-Organisation Gen.G. nun vier Spielerinnen zu einem Team geformt. Gesponsert wird das Team von einer Dating-App. Die Spielerinnen verfolgen edle Ziele: Sie wollen Vorreiterinnen für Frauen im eSport sein.

Das ist das Problem: Im eSport von Fortnite klafft eine Lücke:

Überhaupt sind Frauen im eSport rar gesät und fast schon Exoten, das gilt nicht nur für Fortnite, sondern auch für andere Spiele, die kompetitiv gezockt werden.

Geguri. ist die einzige Spielerin der Overwatch League.

Wer als Frau dann wirklich herausragt und zur Spitze gehört, wird irgendwie seltsam behandelt:

Zwar gibt es erfolgreiche Twitch-Streamerinnen – auch bei Fortnite wie die 13-jährige Ewok – aber im eSport von Fortnite spielen Frauen bislang kaum eine Rolle.

Pokimane ist eine Streamerin, die stark vom Fortnite-Boom profitierte. Mit eSport hat sie nur wenig am Hut.

Frauen haben Angst, zu versagen oder belästigt zu werden

Warum gibt es so wenig Frauen im eSport? Wie Fortnite-Spielerinnen im Gespräch mit The Verge herausstellen, sei es schwierig, als Frau im eSport anerkannt zu werden. Man habe nicht den Luxus, „einfach nur irgendein Spieler zu sein.“

Man sei oft die einzige Frau, die antritt. Tag für Tag bekomme man Videonachrichten oder Mails von Spielern, die sich negativ über Frauen äußern, gerade wenn sie von einer Frau in Fortnite gekillt wurden, erklärt Madison Mann, eine Spielerin, die seit Oktober 2018 einen Vertrag mit Gen.G. als Fortnite-Profi hat.

Tina Peres sagt: Frauen im Gaming bekommen viel Gegenwind. Das kann entmutigen oder sogar einschüchtern.

Viele haben Angst davor, belästigt oder verspottet zu werden. Es fehle an „weiblichen Vorbildern“, heißt es von ihrer Teamkollegin Tina Perz. Und man bekommt wirklich viel Gegenwind, so kriegt man dann schon mal zu hören: „Es gibt einen Grund, warum keine Frauen bei der WM sind: Ihr seid einfach Scheiße.“

Perez glaubt aber, dass es daran liegt, dass viele Frauen Angst davor haben, in den Wettkampf zu treten, weil sie die Reaktionen fürchten, alleine weil sie eine Frau sind.

Das waren die ersten zwei Spielerinnen, die sich Gen.G. im Oktober 2018 holte. Tina Perez (links) und Maddison Mann.

Das ist das neue Team: Der eSport-Clan Gen.G. hat im Oktober 2018 bereits zwei Spielerinnen für sein Fortnite-Team verpflichtet, eben Tina „Tinares“ Perez und Madison „Maddiesuun“ Mann.

2019 hat man die Spielerinnen Carlee „Carlee“ Gress und Hannah „Hannah“ Reyes dazugeholt, um eine volle 4er Squad in Fortnite zu haben.

Dating-App geht 3 Jahres-Vertrag mit Frauen-Team ein – Streamerin hilft

Das ist jetzt neu: Gen.G ist einen Drei-Jahres-Deal mit „Bumble BFF“ eingegangen, das ist eine Dating-App, die besonders Frauen vorzieht. Denn nur Frauen können bei Mann/Frau-Paaren den Kontakt mit einem Partner starten.

Bumble würde wohl gerne mehr Gaming in sein Angebot nehmen. Hier können sich jetzt Nutzer als „Gamer“ ausweisen, um so Partner zu finden, die ebenfalls spielen.

Hier sind die 4 Spielerinnen mit „KittyPlays“ (Mitte hinten), die ihnen zur Seite stehen soll.

Damit das Frauen-Team noch stärker wird und eine größere Rolle in den sozialen Medien spielt, hat Bumble die bekannte Streamerin Kristen „KittyPlays“ Balnicek eingestellt. Sie unterhält eine Millionen Follower auf Twitch und ist jetzt bei BUmble der neue „Head of Gaming Iniative“.

In ihrer Rolle soll KittyPlays dem Team dabei helfen, Content zu erstellen. KittyPlays sagt, sie hat lange Zeit die „Gamer-Seite“ von sich verborgen, sei jetzt aber stolz auf sie und möchte damit offen umgehen.

Vorbild für spielende Gamerinnen sein

Das ist das Ziel des Teams: Wie Tina Perez dem Magazin Verge sagt, will man mit dem neuen Team das Tor für Frauen im eSport aufstoßen, damit auch andere Frauen Verträge erhalten.

Perez sagt, ihr habe als Frau immer ein Vorbild gefehlt, eine eSportlerin, zu der sie aufsehen konnte. Das will sie jetzt für künftige Spielerinnen sein.

Auch in anderen Spielen haben es Frauen echt schwer, anerkannt zu werden:

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von Schuhmann