Der Fortnite-Spieler Turner „Tfue“ Tenney ist einer der größten Stars auf Twitch. Er hat seinen eSport-Clan FaZe verklagt, weil sie ihn nicht aus einem Vertrag ließen. Nun klagt die eSport-Organisation zurück: Tfue habe 20 Millionen US-Dollar verdient, seit der dem Clan beitrat, kaum was davon abgetreten und FaZe habe ihm so viel beigebracht.
Das ist der Vorwurf gegen Tfue: Es gibt zwei große Vorwürfe:
- Tfue hat seinen Vertrag verletzt und sich abfällig über die Firma, FaZe, geäußert. Dabei habe er gegen das „Gamer Agreement“ verstoßen, vertrauliche Informationen geklaut, sei mit den Verträgen und Geschäfts-Partnerschaften von FaZe kollidiert und habe anderen gesagt, sie sollten auch FaZe verlassen und gegen den Clan konkurrieren
- Und Tfue habe vor, eine eigene konkurrierende eSport-Organisation zu gründen. Um diese Organisation zu gründen, bediene sich Tfue einiger Geschäftsgeheimnisse von FaZe. Tfue leugnet das allerdings, dafür sei er zu doof, sagte er.
FaZe reicht damit eine Gegenklage gegen Tfue ein. Der hatte die vor Monaten, im Mai 2019, verklagt.
Tfues Vorwurf an FaZe: Sie hätten ihn einen rechtswidrigen Vertrag unterschreiben lassen, der viel zu stark zugunsten des Clans ausfiel. Und aus diesem Vertrag würden sie ihn einfach nicht rauslassen.
Der Vertrag, der später ans Licht kam, enthielt einige Klauseln, die es Tfue verboten, gegen den Clan in der Art vorzugehen, wie er das getan hat.
FaZe sagt, Tfue habe ihnen viel zu verdanken
So argumentiert FaZe: Es heißt in der neuen Klage, dass der FaZe-Clan dem Spieler gezeigt hat, wie man mehr als nur ein talentierter Spieler werde.
FaZe-Clan habe aus Tfue einen Profi gemacht, ihm das Business und Social Media gezeigt, ihm dazu die Techniken vermittelt, die den FaZe Clan so erfolgreich machen.
Sicher habe das zu Tfues beträchtlichem Erfolg in Fortnite, Twitch und anderswo beigetragen: Er hätte über 20 Millionen $ verdient, seit er dem FaZe Clan im April 2018 beitrat. Davor hatte er praktisch nichts verdient.
Bislang hätte FaZe von dem Geld nur 60.000 $ genommen – nun fordert man mehr. Nennt aber keine genaue Summe.
Faze sagt: „Wir hatten keine andere Wahl mehr“
Das sagt FaZe: Der CEO des Clans, Lee Trunk, sagt der Seite Bloomberg in einem Interview, man habe keine andere Wahl mehr bekannt: „Es ist unmöglich geworden, irgendeine andere Lösung durch Gespräche zu erreichen.“
Das sagt Tfues Anwalt: Der sagt, es sei das erste Mal in der Geschichte des eSports, dass eine Organisation die Frechheit habe, zu versuchen, einen Vertrag durchzusetzen, der klar illegal sei.
Er wirft FaZe vor, jetzt den aktuellen Rechtsstreit in Kalifornien zu umgehen, indem man die Klage in New York einreicht.
Er beharrt auf dem Punkt, dass FaZe-Clan unter kalifornischem Recht gar keine Lizenz dafür hätte, Talente unter Vertrag zu nehmen. FaZe würde da einen illegalen Vertrag anführen.
So erfolgreich ist Tfue: Seit Tfue dem Clan FaZe beitrat, ist seine Popularität in der Tat explodiert. Mittlerweile hat er 11 Millionen Abonnenten auf YouTube, fast 7 Millionen Follower auf Twitch und alleine 2 Millionen Follower auf Twitter.
Mit 20 Millionen $ seit dem April 2018 hätte Tfue ähnlich viel oder sogar noch mehr Geld verdient als sein Rivale Ninja.