Epic macht ernst, wenn es um Fortnite und Cheats geht. Einer Cheater-Firma aus Deutschland flatterte eine Unterlassungserklärung vom Landgericht Frankfurt ins Haus. Die Firma streicht daraufhin die Segel. Damit sind wohl einige Cheats aus dem Verkehr gezogen.
Cheats aus deutschen Landen: Eine Firma aus Pfaffenhofen, EngineOwning, vertreibt seit einigen Jahren Cheats für Spiele wie Call of Duty und Battlefield, nach eigenen Angaben. Und man hat auch versucht, in Fortnite einzusteigen. Das hätte man wohl besser gelassen.
Der Chef der Firma gibt über seine Webseite zerknirscht bekannt, dass er die Arbeit einstellt und seine Firma jetzt verkaufen will.
Unterlassungserklärung aus den USA wurde ignoriert
Activision war kein Problem: Der Chef schreibt (via EngineOwning), dass er im Alter von 14 Jahren angefangen hat, Cheats zu entwickeln und in den letzten 4 Jahren einiges an Erfahrung gesammelt hat.
Man erhielt zwar eine Unterlassungserklärung von Activision wegen Call of Duty und die hätten den Cheatern auch einen Privatdetektiv auf den Hals gehetzt.
Aber das war kein Problem. Denn Activisions Brief kam aus den USA. Hier in Deutschland fühlte sich der Cheat-Hersteller sicher. Das konnte nichts „Ernsthaftes“ passieren, glaubte man.
Bossland ändert die Lage: Allerdings hatte Activision-Blizzard in den letzten Jahren gegen die Cheater-Firma „Bossland“ aus Zwickau zahlreiche Prozesse vor deutschen Gerichten geführt. Die Gerichte hatten letztlich im Sinne von Activision-Blizzard entschieden.
Die einst florierende Bot-Firma Bossland verlor nach und nach an Boden. Sie musste ihre Produkte einstellen, die hohen Gerichtskosten zahlen und gab letztlich auf.
Da merkte auch der Entwickler der Call-of-Duty- und Fortnite-Cheats, dass sich das Blatt wendet.
Epic macht ernst: Von Epic kam dann kein Brief aus den USA, sondern einer vom Landgericht Frankfurt am Main. Gegen diese Unterlassungserklärung will der Cheater nun nicht vorgehen, sondern macht lieber seine Firma zu.
Er hat Angst, dass er sich und seine Firma ruiniert, wenn er gegen diese Unterlassungserklärung vorgeht.
Fortnite Cheat umfasste Aimbot und Wallhack
Was war das für ein Cheat? Der Cheat zu Fortnite wird schon seit einer Weile nicht mehr angeboten. Aus „User-Reviews“ (via EngineOwning) geht hervor, dass der Cheat folgende Funktionen hatte:
- Ein Radar, der feindliche Spieler anzeigt und den Fundort von Behältern und deren Inhalt verrät
- Ein Wallhack
- Ein Aimbot, der den Bullet-Drop ausschaltet und der wohl auch den Spread eliminiert
Was sagen seine Kunden?
- Die direkten Kunden von EngineOwning sind bestürzt. Der hätte doch immer die besten Cheats gehabt.
- In einem Hacker-Forum sieht man die Entwicklung kritisch. Ein Kritiker dort ist etwa der Ansicht, dass es ein Fehler war, Cheats für Fortnite zu entwickeln. Die seien doch bekannt dafür, so harsch vorzugehen. Er wirft dem Cheat-Hersteller vor, „naiv“ gewesen zu sein.
Das steckt dahinter: Epic geht hart gegen Anbieter vor, die Cheats und Hacks verbreiten. Da will man sich wohl einen Ruf aufbauen, der klar macht: „Versucht’s gar nicht erst.“
Danke an unseren Leser David. Er hat uns auf die Geschichte aufmerksam gemacht.
Wir haben schon über den bizarren Fall eines überzeugten Cheaters berichtet: