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Jul. 23, 2018 | 09:17 Uhr

Wie Epic in einem Blogpost verkündete, soll sich Fortnite: Battle Royale in den kommenden Wochen verändern: Mehr Spielweisen sollen zum Erfolg führen als nur Bauen, Schrotflinten und Raketenwerfer. Doch wie wollen sie das anstellen? Eines steht für unseren Autor Robert fest: Epic muss einen Drahtseilakt vollführen, der wohl nicht allen gefallen wird.

So sieht aktuell das typische Endgame in Fortnite: Battle Royale aus: Die letzten Spieler haben sich in selbstgebauten Festungen verschanzt. Ein Zermürbungskampf beginnt, der sich in den meisten Fällen um das Zerstören gegnerischer Festungen mithilfe von Raketenwerfern dreht.

Ist die Festung zerstört, folgt die Känguru-Einlage – ein Pumpgun-Gefecht, welches aus vielen Sprungeinlagen besteht. Anschließend wird eine neue Festung hochgezogen – und der letzte Spieler gefahrlos ausgeschaltet, der sich in einem Busch versteckt.

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Hat einen schweren Stand – Der Busch

Auch wenn nach wie vor Siege als Busch-Camper möglich sind, sie sind längst nicht mehr so häufig wie noch in der Anfangszeit des Spiels. Das Endgame wird dominiert von

  • Pumpguns,
  • Raketenwerfern und
  • dem zügellosen Bauen von Deckungen und Festungen.

Erste Veränderungen brachten nicht den gewünschten Effekt: Epic hat bereits Anpassungen an den drei dominierenden Werkzeugen vorgenommen. Dass diese Änderungen den gewünschten Effekt gebracht haben, verdeutlicht der Blogpost. Denn dort werden weitere tiefgreifende Veränderungen in den kommenden Wochen angekündigt.

Doch wie wird Epic das Spiel umkrempeln, um wieder mehr erfolgversprechende Spielweisen im Endgame zu schaffen? Wie schauen uns vier Theorien an!

Theorie 1: Der Baumodus wird weiter eingeschränkt

Zugegeben, das käme einer Zäsur gleich. Fortnite: Battle Royale hebt sich nicht nur durch Comic-Grafik und lustigen Skins von der Konkurrenz ab. Der Baumodus ist DAS Argument für oder gegen Fortnite: Battle Royale.

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Weniger Ressourcen gleich weniger bauen? Es ist anzunehmen, dass Epic die Ressourcenbeschaffung weiter erschweren wird. Gefundene Ressourcenbündel könnten dann weniger Einheiten abwerfen, auch der Abbau von Reeourcen könnte einen geringeren Ertrag bringen.

Ein Modus ohne Bauen? Dass Epic den Baumodus abschaffen wird, gilt als ausgeschlossen. Allerdings hat der Entwickler ein mächtiges Tool zur Verfügung, welches allerhand Spielarten ermöglicht: Zeitlich begrenzte Spielmodi. So wäre ein durchaus gangbarer Weg die permanente Einführung eines Spielmodus, der komplett auf das Bauen verzichtet.

Theorie 2: Die Waffen-Meta wird komplett über den Haufen geworfen

Aktuell dominieren drei Waffen-Gattungen in Fortnite: Battle Royale:

  • Sturmgewehre
  • Pumpguns
  • Raketenwerfer

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Vergangene Meta-Anpassungen verpufften: Epic hat in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, durch neue Waffentypen frischen Wind in das Spiel zu bringen – erfolglos. Viele Waffen sind schlicht Gimmicks, die sich nur in bestimmten Situationen sinnvoll nutzen lassen.

Man muss es klar sagen: Außer einem Sturmgewehr, einer Pumpgun und einem (selteneren) Raketenwerfer wird nichts im Kampf benötigt. Alle Kampfsituationen und Reichweiten sind mit dieser Ausstattung abgedeckt.

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Diese Phalanx könnte mit folgender Maßnahme durchbrochen werden: Waffen auf ihre Nische zuschneiden! Damit könnte man erreichen, dass mehr als nur 3 Waffentypen genutzt werden, weil auch die anderen Wummen für Spezialfälle herangezogen werden.

Das spricht dagegen: Klingt leichter, als es ist. In der Theorie sind die Waffen schon heute nach Ausgangssituation getrennt, unterscheiden sich jedoch nur unwesentlich voneinander.

Niemand verwendet im Nahkampf eine Maschinenpistole, wenn Pumpguns mit einem Treffer potentiell tödlich sind. Niemand greift zu einem Sturmgewehr mit Zielvorrichtung, wenn normale Sturmgewehre die Aufgabe deutlich zuverlässiger erledigen können.

Werden die Waffen hingegen noch strikter nach Einsatzgebiet getrennt, würde das den Spieler dazu anhalten, ganz genau zu überlegen, welche Ausrüstung er mitnimmt – zugeschnitten auf seinen individuellen Spielstil.

Theorie 3: Anpassungen an Bewegungsgeschwindigkeit, Leben, Schild

Sind wir in Fortnite: Battle Royale zu schnell? Eine unangenehme Fragestellung, die allerdings berechtigt ist. Wie lässt es sich sonst erklären, dass ausgerechnet die Schrotflinte die beste Waffe ist. Immerhin erfordert sie die geringste Distanz zum Gegner.

Wären wir langsamer, würde die Pumpgun unmittelbar an Bedeutung verlieren. Gegner hätten mehr Zeit, nahende Feinde aufs Korn zu nehmen. Speziell aggressive Spieler müssten sich hier umstellen.

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Würden mehr Lebenspunkte helfen? Die Dominanz der Pumpgun würde jedoch auch leiden, wenn die Lebenspunkte oder das Schild der Spieler angehoben werden. Wenn der Grundschaden der Waffen nicht verändert wird, würde diese Änderung für mehr Spielraum sorgen – auf beiden Seiten.

Diese Änderungen würden naturgemäß auch kritische Fragen aufwerfen: Verliert Fortnite damit an Attraktivität, vor allem beim Zuschauen? Werden die Gefechte zu lang und damit langweilig? Berechtigte Fragen, die sich Epic sicher auch stellen wird.

Theorie 4: Das Matchmaking wird verändert

Aktuell werden alle Spieler in einen Topf geschmissen: Egal ob Über-Pro oder blutiger Anfänger – jeder kann in einer Lobby landen. Unnötig zu erwähnen, dass der Anfänger wohl wenig Chancen haben wird, das Spiel siegreich zu gestalten.

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Fortnite: Battle Royale ist seit mittlerweile neun Monaten spielbar, die meisten Spieler haben sich weiterentwickelt und sind besser geworden. Umso schwieriger gestaltet sich der Einstieg als kompletter Neuling.

Durch ein skill-basiertes Matchmaking könnte Epic die Spielerschaft aufteilen – und somit für gerechte Verhältnisse sorgen. Einsteiger könnten unter ihresgleichen üben und würden bei Erfolgen gegen bessere Spieler antreten können.

Das skillbasierte Matchmaking hat allerdings auch Nachteile: Speziell die besseren Spieler werden sich in jeder Runde gewaltig strecken müssen, um einen epischen Sieg zu erreichen.

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Fortnite: Balance ändern wird zum Drahtseilakt

Was auch immer Epic unternehmen wird, Teile der Spielerschaft werden darüber nicht erfreut sein. Epic hat einen Drahtseilakt vor sich, der einerseits eine dynamische Spielweise fördern, dabei aber immer noch leicht zugänglich bleiben muss.

Spieler, die neu einsteigen und nach ein paar Runden frustriert aufhören, wirken sich negativ auf die Gesamtzahlen aus. Einen solchen Balanceakt hatte Epic schon einmal vor der Brust: Paragon. Der Ausgang ist bekannt. Paragon konnte zwar kurzfristig mehr Spieler gewinnen, verprellte aber die Veteranen und wurde letztlich eingestellt.

Ohne Schwarzmalerei betreiben zu wollen: Einfach wird es nicht. Ich bin gespannt, mit welchen Maßnahmen Epic die Spieler überraschen wird.

Was haltet Ihr von den Theorien? Habt Ihr eigene Ideen, wie Epic Fortnite: Battle Royale verändern könnte?