
Wir kommen aus einer der verrücktesten Wochen in Fortnite. Sogar der Battle Pass wird jetzt verschenkt. Aber warum ist das so? Warum ist bei Fortnite gerade so viel im Wandel?
Das dachte man vor einer Woche: Fortnite steht am Ende der Season 7. Im Normalfall ist das eine ruhige Zeit beim Shooter.
Vor einer Woche dachte man noch, die nächsten Wochen würden besonders ruhig bei Fortnite werden: Immerhin dauert die Season 7 zwei Wochen zu lange und es war nichts mehr groß geplant.
Die größten Änderungen bei Fortnite seit September 2017
So irre war die letzte Woche in Fortnite: Doch was eigentlich bei Fortnite wie die ruhigste Zeit in der Geschichte des Shooters aussah, wird plötzlich zusehends irrer und turbulenter:
- So kündigte Fortnite am Donnerstag, dem 14.2. an, dass sich diesmal jeder den Battle Pass der Season 8 kostenlos erspielen kann – ein Novum. Normalerweise kostet der 9,50€ und das ist mit die große Einnahmequelle für Epic.
- außerdem drehte Fortnite an den Grundregeln des Spiels und belohnt nun eine aggressive Spielweise – die vielleicht gravierendste Änderung seit dem Release im September 2017
- und es kommt ein spezieller Skin für 20€, bei dem man aber den Einkaufspreis in V-Bucks zurückerhält, wenn man kräftig genug spielt. Auch sowas gab es vorher noch nicht.
Was steckt dahinter?

Diese Ziele verfolgt Fortnite im Moment: Offenbar will Epic aktuell drei Ziele erreichen:
- Epic will die Spielerbindung erhöhen: Die Spieler sollen Ende Februar noch mal kräftig Fortnite spielen, um sich den Battle Pass oder den 20€-Skin zu verdienen. Sie sollen also gerade in einer Zeit aktiv sein, in der es normalerweise keinen Anreiz gibt, Fortnite zu spielen
- Epic will Fortnite zudem frischer und schneller halten, dafür stehen die Änderungen am Gameplay
- und Epic will die Spieler noch stärker an den Cash-Shop und die Mikrotransaktionen heranführen, auch „Zahlungs-Verweigerer“ jetzt mit dem „Gratis“-Battle-Pass ködern und ihnen das Skin-Paket andrehen

Danke, Apex!
Das ist die naheliegende Erklärung: Tatsächlich vermuten die meisten Fans, dass die plötzliche Bewegung in Fortnite direkt mit dem Auftauchen des Konkurrenten Apex Legends zusammenhängt. Die haben innerhalb von 10 Tagen 25 Millionen Spieler erreicht und sind etwa auf Twitch zu einer ernsten Konkurrenz für Fortnite geworden.
Respawn macht Epic seit dem 4. Februar Feuer unterm Hintern und verleiten sie zu solchen Reaktionen, glauben viele Spieler.
So war unter den Patch-Notes häufig zu lesen: „Danke Apex“ – ihretwegen würde Epic jetzt Probleme angehen, die Spieler seit mehr als 10 Wochen nerven, wie aufdringliche Ziplines oder zu starke Raketenwerfer und Handkanonen.
Gerade, dass Fortnite den Battle-Pass „verschenkt“, wirkt für viele völlig unverständlich, gilt der doch als großer Geldbringer zum Beginn jeder Season für Fortnite.

Geschenk ist auch wirtschaftlich sinnvoll
Aber ist das wirklich so? Tatsächlich muss das aber nicht unbedingt so sein. Das Auftauchen von Apex und die direkte Reaktion von Fortnite passen zwar zeitlich zusammen, müssen aber nicht unbedingt auch als Ursache und Folge funktionieren.
Epic ist zwar schnell. Dass man innerhalb von wenigen Tagen aber die komplette Strategie umschmeißt, scheint dennoch unwahrscheinlich zu sein. Wahrscheinlich hatte Epic die Überraschungen schon vorher geplant:
Nach einem überragend starken Weihnachts-Quartal, in dem die Einnahmen sprudelten und Fortnite auf maximalen Profit aus war, sind die Kriegskassen prall gefüllt. Epic ist bereit, langfristig in die Spieler-Bindung zu investieren.
Dafür sprechen etwa auch die transparenten Lootboxen in Fortnite: Rette die Welt.

Fortnite kann es sich leisten, großzügig zu sein
Wie sähe die Lage ohne Apex aus? Denn die Aktionen von Epic wären auch sinnvoll, ohne direkten Konkurrenz-Druck.
Epic verzichtet kurzfristig auf Geld beim Battle Pass in der Annahme, dass ein „Gratis Battle-Pass“ das Geld später wieder indirekt einspielt, wenn Leute sich Stufen für den Pass kaufen oder angefixt werden und dann weitere Skins und Battle-Passes in den Monaten danach erwerben.
Die Idee, Spielern einen „Battle Pass“ gratis zu geben, um sie vom Angebot zu überzeugen und dann letztlich zu Käufern der weiteren Pässe zu machen, ist durchaus logisch.
Immerhin verwandelt man da vielleicht einem „Casual-Spieler“ in einen „regelmäßigen Spieler“, der Herausforderungen nachjagt und bereit ist, Geld im Shop auszugeben.
Für Fortnite ist es enorm wichtig, Spieler das erste Mal für eine Mikrotransaktion zu begeistern. Denn so gewinnt Epic einen zahlenden Kunden, der seine Konten mit Fortnite verbunden hat und künftig nur noch ein paar Klicks davon entfernt ist, mehr Geld im Shooter zu lassen.

Auch die Balance-Änderungen müssen nicht direkt durch Apex verursacht worden sein: Epic ist bekannt dafür, regelmäßig neue Dinge auszuprobieren und so Schwung ins Spiel zu bringen. Da scheute man auch vor heftigen Änderungen nicht zurück, die Leute in den Wahnsinn trieben.
Die jetzigen strukturellen Balance-Änderungen an Fortnite waren etwa schon in Turnieren getestet worden, also keine Schnellschüsse.
Darum ist Apex trotzdem wichtig für Fortnite: Interessant wird aber auf jeden Fall sein, wie das Auftauchen eines starken Konkurrent die Dynamik von Fortnite langfristig verändert.
Für die Spieler kann das wohl nur gut sein, wenn Apex Legends nun Fortnite herausfordert.
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