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Jun. 19, 2019 | 10:32 Uhr

Final Fantasy XIV rast mit voller Geschwindigkeit auf das neuste Addon Shadowbringers zu. Und dem MMORPG geht es scheinbar so gut, wie noch nie zuvor. Aber woran liegt das?

Was ist gerade bei FFXIV los? Nur noch wenige Tage verbleiben bis zum Release des neuen Addons Shadowbringers am 2. Juli. Die nächste große Erweiterung von FFXIV wird so viel Content mit sich bringen, wie normalerweise in ein vollwertiges J-RPG reinpasst, so der Direktor Yoshida.

Bereits am 18. Juni hat Square Enix vorzeitig zwei neue Server für die europäischen Datenzentren angeschaltet: Twintania (Light-Zentrum) und Spriggan (Chaos-Zentrum). Ursprünglich sollten die beiden Server mit dem Launch von Shadowbringers online gehen, um die Last der neuen und zurückkehrenden Spieler aufzufangen.

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Allerdings sagte Yoshida in dem vergangenen Produzenten-Stream, dass die europäischen Server langsam an ihre Grenzen kommen, was die Charakter-Kapazität angeht. Deshalb entschied man sich, Twintania und Spriggan vorzeitig einzuschalten.

Höchststand der aktiven Abos seit dem Reboot

Wie sehen die Spielerzahlen aus? Final Fantasy XIV scheint aktuell also aus allen Nähten zu platzen. Aber auch finanziell geht es dem MMORPG von Square Enix wohl gut. Vor kurzem kündigte der Direktor Yoshida an, dass es die Grenze von 16 Millionen registrierten Accounts erreicht hat.

Und obwohl es sich bei der Zahl nicht um aktive zahlende Spieler handelt, ist die Menge der aktiven Abos ebenfalls weiterhin angestiegen, so Yoshida. FFXIV befinde sich aktuell auf dem Höchststand der Abos seit dem Relaunch des Spiels in 2013.

Direktor und Produzent Naoki Yoshida während der Presse-Tour zu Shadowbringers in London

Der letzte Höchststand, der in dem Bericht an die Investoren 2018 vermerkt wurde, wurde im Jahr 2017, einige Monate nach dem Release der Erweiterung Stormblood, erreicht.

Eine Census-Seite, die von dem Spieler LuckyBancho betrieben und in der Community bekannt ist, hat geschätzt, dass FFXIV aktuell ungefähr eine Million aktiver Spieler haben könnte.

Diese Zahl sollte man allerdings mit Vorsicht genießen, da sie nicht offiziell ist.

Das sagt Yoshida zu den Verkaufszahlen: Gegenüber der japanischen Seite 4gamers sagte Yoshida außerdem, dass Shadowbringers mittlerweile mehr als die doppelte Menge der Vorbestellungen erhalten hat, als der Vorgänger Stormblood.

Viele Spieler halten Stormblood für das schwächere Addon. Die Hoffnungen für Shadowbringers sind daher groß

Die Collector’s Editions von Shadowbringers waren bereits innerhalb eines Tages nach dem Start der Vorbestellungen restlos ausverkauft.

Für ein MMORPG mit monatlichen Abo-Kosten, das direkt zum Release in 2010 für tot erklärt wurde, ist das eine beachtliche Leistung.

Welche Strategien verfolgt das Entwickler-Team?

Yoshida betont in Interviews immer wieder, dass der Erfolg von Final Fantasy XIV auf zwei Säulen ruht:

  • Regelmäßige Content-Updates
  • und die Community

Natürlich gibt es zahlreiche andere Gründe, wieso Final Fantasy XIV für viele Spieler funktioniert (und für andere nicht). Aber Community und Updates kommen in Interviews mit Yoshida immer wieder vor.

Im Addon Shadowbringers kämpfen die Spieler nicht mehr als Krieger des Lichts gegen die Dunkelheit. Die Story des Spiels nimmt eine drastische Wendung.

Das ist die Content-Strategie: Die Content-Updates kommen in Final Fantasy XIV in Abständen von etwa 3,5 bis 4 Monaten. Dabei achten die Entwickler darauf, dass auch der alte Content weiterhin in Nutzung bleibt.

Es gibt in FFXIV Inhalte, die die neuen Spieler absolvieren müssen, um in dem Spiel voranzukommen, neue Gebiete zu entdecken und die Erweiterungen freizuschalten. Die Nutzung des Contents auf niedrigem Level durch die Dailies und Weeklies sorgt dafür, dass die neuen Spieler keine Probleme haben, für alte Pflicht-Inhalte Gruppen zu finden.

Das und weitere „Aufhol-Mechaniken“ helfen neuen Spielern dabei, die Veteranen einzuholen, auch wenn der Start von FFXIV sehr zäh sein kann.

Es ist noch sehr wenig über den neuen Raid „Eden“ von Shadowbringers bekannt. Yoshida gab keine Informationen raus, um Spoiler zu vermeiden.

So verteilen die Entwickler die Updates: Gleichzeitig versuchen die Entwickler die Inhalte der neuen Updates möglichst gut zu verteilen, um die Spieler im Game zu halten. Mit dem Release des Addons Shadowbringers kommt zum Beispiel auch ein neuer hardcore Raid zu FFXIV, Eden. Allerdings geht der Raid zeitlich versetzt mit dem Addon online:

  • Erst erscheint das Addon (2 Juli)
  • 2 Wochen später kommt der normale Modus des Raids (16. Juli)
  • 2 weitere Wochen später folgt dann die hardcore Version (30. Juli)

Damit verhindern die Entwickler, dass der Content direkt zu Beginn gerusht und übersprungen wird. Dieses Muster der Aufspaltung von Patches wird schon seit mehreren Jahren genutzt.

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Auch wenn sich die Menge des Contents für manche Veteranen dennoch etwas dünn anfühlt, scheint diese Strategie der Entwickler dennoch viele Spieler im Game zu halten.

Events für die Community

Das ist die Community-Strategie: Die Kommunikation zwischen dem Entwickler-Team und den Spielern findet durch regelmäßige „Briefe des Produzenten“ statt. Es sind Live-Streams, die die Spieler über die neuesten Updates, Änderungen und Entscheidungen der Entwickler informieren. Die Spieler wissen also immer, was sie für ihr Geld bekommen werden.

Außerhalb des Spiels sollen regelmäßige Events für gute Laune bei den Fans sorgen. Gerade in Deutschland ist Final Fantasy XIV häufig bei vielen Conventions vertreten und haut große Mengen an Promo-Geschenken raus, wie etwa die beliebten „I BEAT“-Shirts.

Auf der E3 2019 konnten die Fans als aller erste gegen das neue Primae Titania aus dem Shadowbringers-Addon kämpfen

Das sind die Fan Gatherings: Verstreut in Europa finden sogenannte „Fan Gatherings“ statt, die von Square Enix für FFXIV-Spieler und ihre Freunde veranstaltet werden. Es sind Abende, an denen sich die Fans an einer gemieteten Location zusammenfinden und gemeinsam angenehm die Zeit verbringen.

Die Gatherings führen zu einer stärkeren Bindung der Community an das Spiel, weil sie dort häufig ihre Gilden-Miglieder zum ersten Mal außerhalb des Spiels treffen und neue Freundschaften knüpfen.

Wie geht es weiter mit FFXIV? Das Entwickler-Team rechnet zum Release des Addons Shadowbringers mit einem starken Anstieg der aktiven Spieler. In dem letzten Produzenten-Stream sagte Yoshida, dass das Team den Status der Server genau beobachten und darauf achten wird, dass solche Situation, wie Schlangestehen vor einer Instanz, nicht noch mal vorkommen werden.

In jedem Fall kann sich Final Fantasy XIV auf ein starkes Finanzjahr 2019 freuen.

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von Irie